Nach einer Übernachtung in Eisenach geht es weiter in die alte Heimat.
Meine Protagonisten sind allerdings nicht durchgefahren, so wie wir. Sie haben unterwegs mehrmals übernachtet, zB. in Mellrichstadt.
Der Thüringer Wald geht so langsam in die Rhön über. Doch dieses Mittelgebirge streifen wir nur am Rande. Immerhin gestattet uns die Route ein paar Blicke auf Wasserkuppe und Kreuzberg zu werfen.
In Barchfeld (Thüringen) wollte ich eigentlich ein Treffen mit dem Vereinsvorsitzenden zum Erhalt des Schlosses arrangieren. Im Schloss treffen meine Protagonisten nämlich auf den Schlossherren. Leider habe ich es versäumt, den Verein zu kontaktieren. Doch das stört nicht. Denn kaum wandern wir um die Ruine und fotografieren sie, erregen wir die Aufmerksamkeit der Leute. Das Schloss ist nämlich nicht unbedingt ein Touristenmagnet. Ein Mann kommt auf uns zu und will wissen, was wir hier eigentlich treiben. Ich erkläre es ihm und er erzählt fast eine Stunde lang über das Schloss. Nur ein Teil ist noch begehbar, er wird für Feiern benutzt. Der Rest ist innen vollkommen entkernt. Eigentlich handelt es sich um zwei Schlösser. Dass, der Famile von Stein zum Liebenstein und ein zweites, welches der Vogt von Hessen direkt daneben gebaut hat.
Die beiden teilten sich nämlich die Gerichtsbarkeit in der Gegend. Allerdings grün waren sie sich keinesfalls. Ständig kam es zu Streitereien untereinander und mit den Dorfbewohnern. Und der Streit dauert bis heute fort, denn einige wollen das Schloss abreißen, andere wollen es wieder herrichten. Barchfeld sei zweigeteilt, so Herr Müller, der aus seiner Heimat Sachsen fortgezogen ist, um dem Schloss Barchfeld nahe zu sein. Er wohnt in einem der Nebengebäude und hat viel vor. Nämlich das Haus aus dem 15. oder 16. Jahrhundert zu sanieren.
Von außen sieht es noch ganz gut aus ...
Herr Müller muss dann zum Baumarkt und hofft, dass wir noch da sind, wenn er wieder kommt. Er gibt uns noch die Telefonnummer des Bürgermeisters, der einen Schlüssel zum Schloss besitzt. Wir rufen an, der Bürgermeister verspricht zurückzurufen. Er tut es auch, allerdings erst am Abend als wir längst in Schweinfurt sind.
Wir laufen noch ein wenig durchs Dorf und kommen wieder am Schloss an. Da kommt schon eine Frau zu uns, die fragt, was wir hier eigentlich machen. Auch ihr erkläre ich es. Und schon fängt die ehemalige Apothekerin von Barchfeld an, uns einen Vortrag halten, denn auch sie gehört dem Verein an, der für die Erhaltung des Schlosses ist.
2012 ist es in Walldorf/Thüringen zu einer Katastrophe gekommen, als die Kirchenburg ausbrannte. Erst im Mai 2019 wurde die Kirche wieder eingeweiht. Leider ist sie - wie so viele evangelische Kirchen - verschlossen. Schade, denn die neuen Bundglasfenster sollen wunderschön sein.
Und auch die Störche sind zurück in Walldorf.
Mellrichstadt ist eine Kleinstadt im Landkreis Schweinfurt/Franken. Auch sie ist eine Besichtigung wert, da Teile der Stadtmauer, bzw. des Zwingers und der Altstadt noch sehr gut erhalten sind. Zudem gibt es noch - außerhalb der Stadtmauer das ehemalige Badehaus zu sehen. Leider nicht zu besichtigen.
Und von Mellrichstadt geht es weiter nach Schweinfurt. Ein Hotel können wir uns dort sparen, die Stadt ist nämlich unsere Geburtsstadt.
Schweinfurt stelle ich auf der nächsten Seite vor.